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Selenopeltis aus Marokko

 
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Pavel



Anmeldungsdatum: 23.09.2004
Beiträge: 141
Wohnort: Salzburg, Austria

BeitragVerfasst am: Mo Feb 07, 2005 2:20 pm    Titel: Selenopeltis aus Marokko Antworten mit Zitat

Ich habe folgende Platte auf Ebay gefunden:

http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=3217&item=6510414033&rd=1

Angenommen, es is keine Trilo-Pizza und alles auf der Platte gehört zusammen: Außer der Selenopeltise erscheint mir der kleine Käfer ("TRILOBITE LIKE ARTHROPOD") äußerst interessant (das Bild ganz unten links). Es handelt sich vermutlich um einen Arthropoden Duslia.

JAHN,J.J.1893. Duslia, eine neue Chitonidengattung aus dem boehmischen Untersilur, nebst einigen Bemerkungen ueber die Gattung Triopus BARR. Sitz.-Ber.k.Akad.Wiss.math.-naturwiss.Cl., 52, Abt. I: 591-603, Wien
mit Silur wurden damals alle altpaläozoischen Schichten genannt

Chlupac, I. (1988): The enigmatic arthropod Duslia from the Ordovician of Czechoslovakia. - Palaeontology, 31: 611-620. London.

Diese Gattung wurde aus tschechischem Ordovizium beschrieben.
http://barrandien.wz.cz/stratigrafie/o07/f03.htm
So weit ich weiß, kommt Duslia in Böhmen nur in einer Schicht vor. Und zwar gemeinsam mit Trilobiten Dalmanitina socialis und - Selenopeltis buchi buchi. (Letna Formation, Caradoc). Falls sich das Vorkommen von Duslia nur auf diese Zeitspanne einschränken läßt, könnte man davon ausgehen, dass es sich (mindestens bei den EBay-Selenopeltisen) um gleiche Art handelt - also S. buchi. Es würde mich interessieren, wer sich schon mit so einer Korrelation beschäftigt hat.

Übrigens, Duslien werden ausschließlich als vollständige Exemplare gefunden, was eine gewisse Panzersbau beweißt.

Gruß Pavel
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Jens
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Feb 07, 2005 8:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Pavel,

die Platte sieht interessant aus, aber ich würde nicht übermäßig viel auf die Echtheit verwetten. Zum Einem stimmt mich nachdenklich, daß es sich augenscheinlich um keinen Sandstein handelt und dies sollte so sein, da die Selenopeltislagen in Marokko sandig sind. Auch stört micht die Farbe (hellbraun) der Trilos, was eigentlich eher ein dunkelbraun bis schwarz sein sollte.
Ich habe bei einem Selenopeltis 7 Pleuren, bei einem anderen 8 gezählt.
8 Pleuren ist richtig, aber bei den Marokk-Selenopeltis-Exemplaren ist der Stachel am Pygidium nicht so lang, bei S. buchii schon.
Kann auch sein, daß ein Marokk-Künstler aus einem tschechischen Fossibuch sich das Interessanteste rausgesucht hat und dann dieses auf eine Platte gemeißelt hat. Sowas wurde schon mit Spinnen. Skorpionen und Schlangen gemacht und dann gabs ja noch die Beringschen Lügensteine in Deutschland, aber das ist 150 Jahre her.

Wie auch immer. Zu Duslia mag ich nicht viel sagen. Schaue dir mal burlingiide Trilobiten wie Schalenseeia und Burlingia aus dem Mittel- und Oberkambrium an. Diese sind wahrscheinliche Verwandte, aber noch als fraglich bei den Trilos untergebracht. Kann aber auch sein, daß es "Pseudoarthropoden" sind und in die Ordnung Xanderellida bzw. nahestehende Gruppen gehören. Die Systematik dieser Tierchen ist im Augenblick noch verwirrend. Hou Xianguang & Bergström (1997) haben da was über die Chengjiang fauna gemacht, aber so viele höhere Taxa errichtet, daß es wenig glaubhaft klingt.
Aber wer weiß, ob die Marokk-Platte echt ist, habe da noch meine Zweifel, zumal keine weiteren Fossis auf dieser großen Platte rausschauen und bei den Viechern keine Detail erkennbar sind, besonders die Glabella.

Grüsse,

Jens
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Pavel



Anmeldungsdatum: 23.09.2004
Beiträge: 141
Wohnort: Salzburg, Austria

BeitragVerfasst am: Di Feb 08, 2005 12:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Jens,

Ich glaube, die Duslia wurde wirklich in Marokko gefunden - die Frage ist nur, in welcher Schicht. Die Art Selenopeltis buchi findet man in Böhmen eben in der Schichten mit Duslia. Sonst gegen Deine Argumente bezüglich der Echtheit habe ich natürlich nichts einzuwenden. Nur die Anmerkung, dass es ein Sandstein sein sollte (hat jetzt mit dem Ebay-Stück nichts zu tun). Darüber hat sich schon Mike den Kopf mit seiner Selenopeltis ein wenig zebrochen - seine (DIE Selenopeltis) ist nämlich schwarz und in einem grauen Gestein erhalten. Da kann ich nur sagen, was ich schon Mike sagte: Ich habe einen ordovizischen Trilo (Deanaspis) gesehen, der normalerweiße in sandigen Sedimenten vorkommt (typisch erhalten - "internal moulds", braun, ...). Dieser war aber schwarz und in einem braunen karbonatischen Gestein - in den pelitischen Schichten kommen ab un zu karbonatische "Linsen" vor (dm bis m) - diese können die gleichen Arten beinhalten, meistens jedoch anders (und besser) erhalten. Aber ich glaube, in Marokko macht sich niemand darüber Gedanken, da werden die die Trilos einfach abgebaut (oder gebastellt Wink ).

Gruß Pavel
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