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kambrischer Trilobit aus Marokko

 
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Mike



Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 409
Wohnort: Weiterstadt, Germany

BeitragVerfasst am: Di Nov 09, 2004 9:09 pm    Titel: kambrischer Trilobit aus Marokko Antworten mit Zitat

Aloha,

Hier ein Trilobit der bei mir zum Verkauf kommen soll. Es soll ein Pseudolenus ourikaensis aus der Region Zagora sein. Eure Meinung würde mich interessieren. An der Authentizität des Stücks habe ich keine Zweifel, da es von Dieter Holland kommt .....



Gruß
Mike
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Jens
Gast





BeitragVerfasst am: Di Nov 09, 2004 11:44 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Mike,

für mich sieht es mehr nach einem Hamatoleunus aus, nicht der vincenti, sondern Hamatolenus (H.) maroccanus. Diese kommen aber kommerziell wohl vom Djebel Ougnate (also bei Alnif). Aber wir sollten besser noch mal bei Geyer nachschlagen. Protolenus sieht auch ähnlich aus und Kambrium ist im ganzen Anti-Atlas verbreitet.

Grüsse,

Jens
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Mike



Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 409
Wohnort: Weiterstadt, Germany

BeitragVerfasst am: Mi Nov 10, 2004 9:57 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jens,

erst einmal vielen Dank für Deine Infos. Wie Du vielleicht gesehen hast, meint auch Kjiro aus der Yahoo-Gruppe daß es sich um den Genus Hamatolenus handelt, er tippt allerdings auf "magnus" und bringt dazu einige Erläuterungen an. Er bezweifelt ja auch die Fundstelle um Zagora da nach seinem Kenntnisstand dort keine kambrischen Schichten mit einer derartigen Fossilführung bekannt wären.

Im Rückgriff auf Deine Erläuterungen bezüglich der Nomenklatur bei ungesicherter Artzuweisung würde ich den Trilo angesichts von Kjiros detaillierter Beschreibung daher als Hamatolenus cf. magnus einstellen wollen.

Ist das eine akzeptable Sache?

Gruß

Mike
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Jens
Gast





BeitragVerfasst am: Mi Nov 10, 2004 3:58 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Mike,

kann man mit der Bestimmung so machen, aber ich würde vorher lieber nochmal in der Bibliothek nachschauen. Ich machs vielleicht heute Abend.

Ich hatte Prof. Geyer schon ähnliche Stücke gezeigt, der meinte sie als Hamatolenus cf. maroccanus bstimmen zu können. Den H. magnus kenne ich nicht, aber die Hamatolenus-Gruppe ist auch nicht gerade einfach.

Der Fundort ist ziemlich sicher nicht Zagora, die Marokks haben bei Tarhougt (hoffe es aus dem Gedächtnis richtig geschrieben zu haben) eine neue Abbaustelle aufgemacht, wo die Hamatolenus-Exemplare anscheinend herkommen).

Vielleicht später mehr,

Grüsse,

Jens
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Mike



Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 409
Wohnort: Weiterstadt, Germany

BeitragVerfasst am: Mi Nov 10, 2004 4:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Danke! Wink
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Jens
Gast





BeitragVerfasst am: Mi Nov 10, 2004 7:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Mike,

wie Kijrio sagte, ist die Hauptsource für diese Dinger Geyer 1990, allerdings handelt es sich bei Myopsolenus nicht um eine Subspezies sondern um eine Untergattung (oder Subgenus).

Beide angesprochenen Arten kommen in der Cephalopyge notabilis -Zone von Marokko vor, neben einigen weiteren Arten der Gattung.

Interessant dürfte für die Unterscheidung die Diagnosen der Untergattungen sein.

Hamatolenus (Myopsolenus):

Besondere Merkmale: Augendeckel kurz, erreichen mit den Hinterenden die Saumfurche nicht.

Die Diagnose von H. (M.) magnus Hupe, 1953 ist folgende:

Frontallobus rundlich, S1 meist nicht viel stärker gekrümmt als S2; Parafrontalband in der Regel vollständig; Augendeckel und Augenleisten nur undeutlich unterschieden; Augenleisten gewöhnlich nicht viel schmäler als die Augendeckel; Präglabellarfeld vorhanden, aber deutlich schmäler als der Saum.

Für die Untergattung Hamatolenus (Hamatolenus):

Augendeckel länger als die Vorderäste der Naht und mehr als 1/3 der Glabellarlänge, länger als die Vorderflügel der Gesichtsnaht, erreichen mit den Hinterenden die Saumfurchen.


Diagnose für H. (H.) marocanus (Neltner, 1938): ist übrigens die Typusart der Untergattung

Glabella i.d.R. erst von L3 an deutlich verschmälert; Nackenring mit einem kräftigen Nackenstachel; Frontalband vollständig; Seitenfurchen wenig bis deutlich nach hinten gerichtet; Augenleisten gegenüber den Augendeckeln kaum verschmälert; Augendeckel von ungefähr 1/3 der Cranidiumlänge; Hinterenden reichen nicht ganz zur Saumfurche; Präglabellarfeld sehr schmal (sag.)


Was sagt uns das:

Die Lage der Augendeckel ist wichtig. Und bei deinem Stück scheint vieles für den Hamatolenus (Myopsolenus) magnus zu sprechen.
Hilfreich wäre gewesen, wenn der Nackenring heil geblieben wäre, denn der H. (H.) marocanus hat einen ausgeprägten Nackenstachel, der dem anderen Verdächtigen fehlt. Auch sind die Wangenstacheln deines Exemplares deutlich kürzer als beim typischen H. marocanus. Vom H. magnus sind leider keine abgebildet.

Hoffe, Du bist jetzt nicht verwirrt, ich gebe aus jetziger Sicht der Meinung unseres Yahoo-Freundes recht.

Grüsse,

Jens
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Mike



Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 409
Wohnort: Weiterstadt, Germany

BeitragVerfasst am: Mi Nov 10, 2004 7:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jens,

da hast Du dich ja ordentlich ins Zeug gelegt, recht herzlichen Dank dafür! Smile

Das Kjiro Spezies und (Unter-)Gattung verwechselt hat war sogar mir aufgefallen und ich war besonders stolz auf mich deswegen. Es freut mich daß meine Beobachtung hiermit bestätigt wurde! Smile

Verwirrt bin ich nur leicht, aber die beschriebenen Details sind zumindest teilweise für mich reproduzierbar. Ich lasse mir den Trilo erstmal von Dieter zuschicken, vielleicht nehm ich ihn auch selbst, denn wo kann man schon heutzutage guten Gewissens einen kambrischen Trilo aus Marokko aufgabeln ohne dabei annehmen zu müssen daß die Hälfte von Türken gebaut wurde <g>. (Nix gegen die Türken!)

Außer natürlich hier bei Euch! Smile

Recht herzlichen Dank nochmal, ich werde Dieter jetzt schreiben daß wir zumindest eine recht annehmabre Wahrscheinlichkeit haben daß es sich bei dem Stück um einen Hamatolenus (Myopsolenus) magnus HUPE ,1953 handelt.

Gruß

Mike
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Mike



Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 409
Wohnort: Weiterstadt, Germany

BeitragVerfasst am: Mo Nov 15, 2004 9:28 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Das Stück ist zwischenzeitlich bei mir angekommen und ja, das Pygidium ist dran, aber etwas untergeschlagen. Smile

Mike
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Gast






BeitragVerfasst am: Di Nov 30, 2004 6:24 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Habe was bei Ebay gefunden. Noch falscher geht es kaum.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=8822&item=6135089528&rd=1

Na, um was handelt es sich wohl.

Kleiner Tip, es ist kein Marokkaner und er ist auch aus dem Kambrium.
Und seit wann haben Trilos ein chitinöses Außenskelett.

Grüsse,

Jens
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Mike



Anmeldungsdatum: 02.11.2003
Beiträge: 409
Wohnort: Weiterstadt, Germany

BeitragVerfasst am: Di Nov 30, 2004 9:12 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ganz eindeutig ein Elritzia karbonii aus dem Tertiär von Turkmenistan! Und das ist so!

Mike
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Pavel



Anmeldungsdatum: 23.09.2004
Beiträge: 141
Wohnort: Salzburg, Austria

BeitragVerfasst am: Di Nov 30, 2004 11:27 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Korrektur: Elritzia karbonii, MIKE 2004
Type Locality: Erdölbohrung Alma-Ata AA1
Type Horizont: erdölreiche Granit-Schichten, Siberien
Pavel
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Jens
Gast





BeitragVerfasst am: Do Dez 02, 2004 12:23 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Um den Joke der beiden für weniger Erfahrene aufzuklären, bei dem besagten "Marokko-Trilo" handelt es sich in Wirklichkeit um Elrathia kingii, einem durchaus häufigen Trilobiten aus dem Wheeler Shale von Utah (USA).

Und in Graniten kommt nicht nur kein Erdöl vor, es gibt darin auch keine Trilobiten. Auch nicht in Alma-Atta, der Hauptstadt von Kasachstan (gehört nicht zu Sibirien).

Grüsse,

Jens
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